Planung
Die Planung startete sofort nachdem ich erkannt hatte, dass der Bahnhof in den Kellerraum passt. Wie ich unter "Motivation" schon beschrieb, erhielt ich
einen Gleisplan aus dem Jahr 1929. Der Gleisplan hatte den Maßstab 1zu1000. Darauf war der Bahnhof in seiner gesamten Ausdehnung jeweils 500m vor
den Einfahrsignalen aus jeder Richtung und damit mehr als 2000m lang. Im Modell war das über 12 Meter. So war der Bahnhof nicht in den Kellerraum zu
bekommen. Was nun?
Zwei Bedingungen sollte das Modell des Bahnhofs erfüllen. Die Ausdehnung muss so gewählt sein, dass alle wesentlichen Bestandteile wie BW am
Ost-Ende und der Ablaufberg in möglichst größter Länge vorhanden ist. Das Modell muss in den Kellerraum passen und für Modultreffen in sinnvolle Segmente
für den Transport zerlegbar sein.
Ich wollte innerhalb des nach zu bauenden Modells unbedingt Kürzungen vermeiden. Schließlich sollte das Modell so maßstäblich wie möglich gebaut
werden. Den Gleisplan noch mal gründlich studierend, entschied ich mich die Gesamtausdehnung vor den Einfahrsignalen zu kürzen. Jetzt auf 6,5m
geschrumpft, war die Ausdehnung vom Einfahrsignal aus Richtung Eisfeld, kurz vor der Überführung der ehemaligen Robert-Straße, aus östlicher Richtung
bis zum Einfahrsignal aus Richtung Eisfeld, hinter der Brücke über die Neustadter Straße, aus westlicher Richtung. Da dieses Einfahrsignal neben dem
Anfang des Ablaufberges stand, musste ich diesen Bereich noch etwas verlängern. Der Ablaufberg war ja eines der wesentlichen Dinge, die ich mit dem
Bahnhof verbinde, und so musste dieser natürlich weitestgehend nachgebildet werden. Die Kurve in Richtung Eisfeld habe ich dann noch so weit gezogen,
bis das Gleis die Ausrichtung des rechten Winkels zur Modulkante erreichte. Jetzt betrug die Gesamtlänge knappe 7,30m.
vorbilgetreue Gesamtausdehnung des Moduls bei Verwendung auf Modultreffen
Der Platz, den ich im Keller zur Verfügung hatte, war 5,7m x 4,2m. Natürlich entschied ich mich für die längere Seite. Ein weiteres Problem war, dass ich ja noch Platz an beiden Enden brauchte, um im 90°-Winkel um die Kurve zu kommen. Dafür war nochmals mindestens je ein halber Meter hinzuzufügen, denn einen Mindestradius von 400mm wollte ich nicht unterschreiten. In letzter Konsequenz hieß das, dass ich den Bahnhof für die Nutzung im Kellerraum an einer Stelle teilen musste und den zweiten Teil um 90° drehen, damit dieser Teil entlang der kurzen Wandseite eingebaut werden kann. Ich entschied mich für die Trennung an einer Stelle schräg gegenüber der Drehscheibe. Hier war einerseits die Ausdehnung des Bahnhofes in Nord-Süd-Richtung am Geringsten, andererseits stießen hier auf dem Einfahrgleis drei Weichen (W58 und W57 an W59) aneinander und in der Zufahrt zum Güterbereich lag genau an der potentiellen Trennlinie die Weiche 67. Glück gehabt!
Jetzt war noch das Problem zu bewältigen, dass das Gleis in Richtung Eisfeld nördlich des Ablaufberges entlang führte und im großen Radius nach Norden dreht. Ich musste aber im 90°-Winkel nach Süden! Nach langem Hin und Her hob ich den Ablaufberg am hinteren Ende an und führte das "Eisfelder Gleis" unter einer Brücke, über der das Gleis des Ablaufberges führte, mit einem 610mm-Radius nach Süden. Im FREMO-Betrieb auf Modultreffen wird dieser, als Segment ausgeführte Teil, durch ein vorbildgerechtes Segment ersetzt. Das Einsatzsegment, das die Teilung und Drehung des Ost-Teils ermöglicht, entfällt. Ergänzt wird der Bahnhof im FREMO-Betrieb durch ein Segment mit dem Einfahrsignal aus Richtung Lauscha und je zwei Vorsignal-Module.
Modul bei Verwendung im Hobbyraum mit vorbildgetreuen Grundsegmenten und bedarfsgerechten Zusatzsegmenten
Jetzt konnte es an der Aufteilung in möglichst gleichlange und rechteckige Segmente gehen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Gleisübergänge möglichst in einem rechten Winkel zur Segmentkante stehen und dass keine Weichen getrennt werden müssen. Zuvor brauchte ich aber einen Gleisplan aus der Zeit der 80er Jahre, die ich nachbilden wollte. Die Weichenstraßen der Einfahrbereiche auf beiden Seiten unterschieden sich erheblich vom Plan aus dem Jahr 1929, wie ich in der Rubrik "Vorbild" beschrieben habe. Schnell wurde mir klar, dass es nicht möglich war, alle Segmente in gleicher Größe auszuführen, wenn man nicht Weichen zerschneiden wollte. Ebenfalls ließen sich spitze Winkel von Segmentkante und Gleis nicht immer vermeiden. Der gefundene Kompromiss war die Aufteilung in 15 Segmente, von denen sich immerhin acht Segmente zu "Doppeldeckern" für den Transport zusammen stellen ließen.
Eine ganz besonders große "Kröte" musste ich "schlucken". Es gab mit dieser Aufteilung eine nicht unerhebliche Anzahl von Gleisen die zum Teil über mehrere Segmentkanten im Spitzen Winkel führten. Diese haben die unschöne Eigenschaft, dass sie, wenn sie unsauber gearbeitet werden, zu Entgleisungen führen, da sie wie Weichen wirken. Eine Lösung fand ich, indem ich für diese kritischen Bereiche Einlegestreifen in das Modul eingelegt habe, auf denen das Gleis verläuft.
Detailansicht der Bereiche in dem die Gleise mit spitzem Winkel über die Segmentkante verlaufen
Nachtrag:
Normalerweise fahren wir bei Modultreffen nicht im Kreis, sondern von A nach B. Das ist genau die Würze, die mich unter anderem zum FREMO geführt hat. Aber zu Hause im Keller hat man manchmal das Bedürfnis, sich einfach an eine bestimmte Stelle seiner "Anlage" zu setzen und es zu genießen, wie die Züge an einem vorbeifahren, ohne aktiv eingreifen zu müssen. Aus diesem Grund habe ich meine Module zu einem Ring angeordnet, sodass ich genau das kann. Diese Planung erfolgte im gleichen Zuge, mit der des Bahnhofes Sonneberg und wird deshalb an dieser Stelle erwähnt. Die Entstehung dieser Module wird an einer anderen Stelle beschrieben.
Gesamtansicht der "Ringanlage"
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